Das Gehäuse – die Qual der Wahl

Wie soll das Ding aussehen? – Eine schwierige Frage. Einfacher zu beantworten war die Frage nach der Gehäusefarbe: Blau! Ist meine Lieblingsfarbe und passt zum Auto – Top!

Von der Form hatte ich spontan 3 Pulte im Auge an denen ich mich orientieren könnte: GrandMA 1 Ultra-Light/Light, GrandMA 2 und Chamsys MQ100. Die genannten grandMA 1 Pulte gefallen mir von der Form, ein vergleichbares Gehäuse könnte ich aber nicht ohne weiteres fertigen: Es müssen Stahlplatten geschnitten und gekantet werden und anschließend verschweißt, Pulverbeschichtet und bedruckt. Das alles sind Arbeitsschritte, die ich selbst nicht ausführen kann, d.h. ich müsste mehrere unterschiedliche Firmen damit beauftragen. Diese Firmen würden vermutlich CAD Zeichnungen benötigen, die ich nicht anfertigen kann… Alles in allem ist das nichts für mein Projekt – ich möchte möglichst viel selber basteln.

Ein Gehäuse ähnlich der GrandMA 2 könnte ich auch nicht fertigen. Zusätzlich zu den oben genannten „Problemen“ käme noch der Klappmechanismus für das Display und die gelaserten Tastenkappen. Beides ist als Hobbybastler kaum lösbar.

Das Gehäuse der MQ100 ist wesentlich einfacher: Abgesehen von der Frontplatte könnte ich alles selbst anfertigen. Seitenteile aus Holz und Rückseite + Boden aus Aluminium. Die Frontplatte könnte ich bei der Schäffer AG fräsen und gravieren lassen… aus blau eloxiertem Aluminium! Das ist perfekt!

Abgesehen davon gefällt mir das Holz an den Seiten: Das kenne ich so vom Lightcommander – wo es mir sehr gut gefällt! Man fasst kein kühles Metall an und kann vorallem (ich arbeite überwiegend im Stehen) gut die Hände links und rechts auf die Seitenteile legen und mit dem Daumen hinter der Kante der etwas überstehenden Seitenteile festhalten. Was mit beim Lightcommander auch gefällt ist der leichte „Knick“ in der Frontplatte: Der unterste Teil ist möglichst flach, was gut für die Handgelenke ist. Der obere Teil ist angewinkelt, was vorallem den Touchscreen in einen besseren Winkel stellen würde.

Es wird also eine grandMA Light im Chamsys Outfit ;-). Das Tastenlayout werde ich weitestgehend von der GMA Light übernehmen. Wie das aussehen soll seht Ihr auf dem Bild. Mein Ziel ist es auch, trotz der 40 Executor Buttons ein möglichst kompaktes Pult zu bauen welches ich gut im Polo-Kofferraum transportieren kann und welches beim Programmieren und Spielen problemlos Platz auf meinem Schreibtisch findet. Bewusst verzichte ich deshalb auf ein paar in meinen Augen unnötige Bedienelemente: das Intensity-Rad, klicklose GO+, GO- und PAUSE Taster sowie die EXEC und PRESET FADE Fader (die lassen sich ja auch auf die „normalen“ Fader assignen). Die geplante Größe liegt momentan bei 60x48cm und ist damit etwa 3,5cm schmaler als die GMA ultralight und 13cm schmaler als die GMA light.

Digitast mit zwei LED’s

Was macht der ambitionierte Bastler wenn sich das gesuchte Bauteil auf Biegen und Brechen einfach nicht auftreiben lässt? Nicht in Deutschland, nicht in Amerika, niergends? …und wenn überhaupt, dann nicht unter 1000 Stück?

Richtig! Er improvisiert und baut es sich einfach selbst!

In diesem Fall ging es um die schmalen Digitast-Kappen mit zwei LED’s. Ich habe mir kurzerhand aus einer Lochrasterplatine (Rastermaß 2,54mm passt perfekt) eine Schablone gemacht und mittels Schraubzwingen am Schraubstock, in den die Kappen eingespannt wurden, fixiert. Gebohrt wurde dann mit einem 3,7mm Bohrer. Ausschuss gab es erfreulicherweise keinen! Die Kappen passen super und sind nicht als „Nachbau“ erkennbar.

Die großen Digitast Kappen gibt es übrigends bei Mouser Electronics fix und fertig zu kaufen :-). Ein Glück, denn sonst hätte ich diese 40 Kappen auch noch bohren müssen…